Am Obstinformationszentrum Hilpoltstein, Landkreis Forchheim, wurde mit Förderung unseres kommunalen Klimafonds in der Metropolregion ein innovatives Photovoltaikprojekt realisiert. Ein Solardach über Süßkirschen soll Strom erzeugen und zugleich die Früchte schützen. Nun wurde das Pilotprojekt offiziell eröffnet.

Ein Förderprojekt unseres kommunalen Klimafonds in der Metropolregion Nürnberg sorgt derzeit für Aufsehen. Bei dem Pilotvorhaben in der Fränkischen Schweiz wird getestet, wie sich Photovoltaikdächer auf Süßkirschen auswirken. Die Energieerzeugung ist dabei nur ein positiver Nebeneffekt, vor allem beobachtet man den Einfluss von Extremwetter und hofft auf höheren Ertrag bei geringeren Pestizidbedarf.

Mit der Förderung unseres Klimafonds wurden am Obstinformationszentrum Hilpoltstein auf einer Fläche von etwa 300 Quadratmetern Solarmodule errichtet und darunter 36 Kirschbäume der Sorten Regina und Kordia gepflanzt. Unter dem Schutz des Solardaches werden sie sehr wahrscheinlich besser wachsen und Früchte tragen, als ihre Verwandten. Denn Extremwetter machen den Kirschen zu schaffen und bereiten Landwirten in der Region zunehmend Probleme. Um den tatsächlichen Effekt des Solardaches bestimmen zu können, wurde direkt daneben auch eine Kontrollgruppe unter “freiem Himmel” gepflanzt.

Süßkirschen leiden unter Sonnenbrand

„Die größte Gefahr sind Starkregenereignisse während der Ernte“, erklärt Jonas Maußner vom Obstinformationszentrum (OIZ). Der Regen bringt die Kirschen dabei zum Platzen. Aber auch extreme Hitze und Trockenperioden sind herausfordernd. „Das kann dazu führen, dass die Kirschen Sonnenbrand haben“, erklärt Maußner. Durch die Dachkonstruktion werden die Früchte vor diesen Extremen aber auch vor Frost besser geschützt. Wie gut sich die Bäume entwickeln, will Maußner am OIZ kontinuierlich beobachten und auswerten. Durch die transparente Dokumentation sollen mehr Landwirte in der Fränkischen Schweiz von Agri-Photovoltaik profitieren können.

Am OIZ in Hilpoltstein profitieren sie nun ebenfalls von der Pilotanlage. Denn der produzierte Strom kann dank eines Stromspeichers vollständig für das Betriebsgebäude verwendet werden. Vom mehrtägigen Aufbau der Anlage gibt es einen Video-Zusammenschnitt, der hier verfügbar ist. Bei der großen Eröffnungsfeier am 10. Oktober wurde das innovative Solardach nun offiziell in Betrieb genommen, unter anderem durch den Bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber, den Forchheimer Landrat Dr. Herrmann Ulm sowie unsere stv. Vorsitzende Sabine Bock.

Fotos: Landkreis Forchheim

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